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Geburtstagsvorbereitungen

Es ist wieder so weit…Lina wird am 18.05. ein Jahr älter und statt einer Party wollte sie in diesem Jahr übers Wochenende weg fahren. Ursprünglich wollten wir Freunde in Leipzig besuchen, aber Lina muss am Freitag leider bis 22:30 arbeiten und da Leipzig ca. 5-6h Zugfahrt bedeuten würde, lohnt sich das leider nicht wirklich.

Also habe ich mir gedacht, buche ich eben ein „Überraschungs-Wochenende“. 😉 Habe also gestern lange gesucht und geschaut…überelegt und gegoogelt. Im Endeffekt habe ich dann vier Dinge, die Lina sehr mag miteinander verbinden können: Wasser, Schlösser und Burgen, Rad fahren und Geocaching. Zum Glück liest sie hier nicht mit, deshalb kann ich ohne Probleme darüber schreiben. 🙂

Ich habe eine Nacht vom Samstag zum Sonntag im Schlosshotel Waldeck am Edersee gebucht. Rund um den Edersee befinden sich viiieeele Geocaches. Der Plan ist also, dass wir uns Fahrräder ausleihen und eine Geocaching-Tour um den Edersee machen. Wenn die Sonne vorher ein wenig knallt, haben wir vielleicht Glück und können auch mal in den Edersee springen. Schön wäre es ja…

Lina wird aber bis zur Ankunft absolut nichts davon erfahren und ich werde dicht halten. Sie hat gestern schon gefragt, ob sie einen Tipp bekommt. Den habe ich ihr mit „Es ist in Deutschland“ dann auch gegeben. 😀 Mehr verrate ich aber nicht… 😉 Ich muss nur bei Gelegenheit heimlich ihr GPS mit den Geocaches am Edersee befüllen.

Ich bin gespannt, wie es wird und freue mich schon sehr darauf. Ich lieeeebe es Überraschungen vorzubereiten. 🙂

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Uuuurlaub!

Soooo…gestern dann der letzte Arbeitstag. Weiter gehts dann wieder am 22.04.

Morgen Abend, wenn Lina Feierabend hat, machen wir uns auf den Weg zu meinen Eltern. Werden dann schätzungsweise gegen 5 Uhr morgens da sein. „Richtig“ in den Urlaub geht es erst wieder im Oktober. Da fliegen wir für eine Woche nach Gran Canaria (Valle Taurito), worauf wir uns schon sehr freuen.

Dadurch, dass beide Elternpaare sooo weit weg wohnen (am östlichen Ende Deutschlands und in England), fahren wir sie in unserem Urlaub natürlich lieber besuchen, als irgendwo hin in den Urlaub zu fliegen. Denn dann würden wir unsere Eltern ja noch seltener sehen. Letztes Jahr waren wir im Sommer für eine Woche in einem Ferienhaus in Dänemark, direkt am Strand. Das war super und sozusagen ein Familienurlaub, da wir zusammen mit meinen Eltern, meiner Tante und meinem Cousin dort waren.

Normalerweise fahren wir in der Kombination, über Ostern nach Österreich (Mayrhofen) zum Ski fahren. In diesem Jahr hat das aber alles mit dem Ende der Skisaison nicht so richtig gepasst, wodurch wir das dieses Jahr ausfallen lassen. Ist zwar schade, aber wenn kaum noch etwas geöffnet hat und man auch nicht mehr so wirklich viel unternehmen kann, macht es ja auch nur halb so viel Spaß. Im nächsten Jahr fahren wir ja dann wieder. Und dann hoffentlich auch mit Baby… Und da meine Mama eh kein Ski fährt, hätten wir praktischerweise auch direkt einen Babysitter, damit wir wenigstens ein kleines bisschen zusammen Ski fahren können. 😉 Aaaaaber, ich will mal nicht so viel rum spinnen. Wie oft habe ich in den vergangenen Monaten schon gedacht „Wenn XY ist, haben wir vielleicht schon ein Baby/sind vielleicht schon schwanger.“ und jedesmal kam XY, aber es war kein Baby und keine Schwangerschaft da. 😉

Zurück zum Thema Urlaub: Ich freue mich sehr auf die kommenden Tage bei meinen Eltern und hoffe, dass das Wetter mit spielt und es nicht regnet. Auf die lange Autofahrt freue ich mich eher weniger, da ich irgendwann (vor allem bei Nachtfahrten) ziemlich müde werde. Ich bin ja ein „Autoschläfer“ und kann im Auto seeehr gut schlafen… Doof ist dann nur, wenn sich das auch bemerkbar macht, wenn man selbst fährt. Ich werde heute einfach laaaangee aufbleiben und morgen laaaangeee ausschlafen, so das mein Körper sich schon mal auf die „Nachtschicht“ im Auto einstellen kann. Somit sollte alles nur halb so schlimm werden. 🙂

 

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Mal wieder ein Blogeintrag

Bei uns ist wenig passiert, deshalb gab es eigentlich nicht viel, was ich schreiben konnte. Auf Grund dessen, verfasse ich erst heute wieder einen Blogeintrag. Ich denke, mittlerweile ist ein bisschen was zusammen gekommen. 🙂

Wir waren von „Björn“, unserem Spender, ja recht positiv überrascht. Er wollte einen Termin bei der Ärztin, die IUIs vornimmt, mit uns machen und schlug auch von selbst vor die Ergebnisse seines alten Spermiogramms zu besorgen, sowie nach seinem Urlaub einen Termin für ein aktuelles Spermiogramm zu machen. Ich hatte glaube ich schon einmal geschrieben, dass wir ihn schon seit längerem darum bitten, doch ein neues Spermiogramm zu machen.

Sooo…nun fuhr Björn also in den Urlaub und wollte vorher die Ergebnisse des alten Spermiogramms beim Urologen abholen. Natürlich schrieb er mir dann, er würde es nicht schaffen…die Öffnungszeiten usw. Daraufhin sagte ich dann, dass er sich die Ergebnisse doch auch zuschicken lassen könnte, worauf hin er sagte, dass das nicht ginge. Auf einmal ging es dann noch (man hatte wohl nachgefragt). Nach dem Urlaub waren die Ergebnisse dann im Briefkasten. Vor 3 Tagen fragte ich ihn, ob er die Unterlagen vielleicht abfotografieren könnte und mir das dann bei Whatsapp schicken könne, damit wir mal einen Blick darauf werfen können. Fotografieren und schicken wäre eine Sache von wenigen Minuten. Er bejahte… Und nun ratet, was ich bis heute noch nicht bekommen habe? Ja richtig, die Fotos.

Ich bin wiedermal ziemlich sauer und wenn er nicht so nett wäre und die Chemie nicht so stimmen würde, hätte unsere Entscheidung gegen ihn wohl schon vor einer Weile fest gestanden. So ist es einfach nur schade zu sehen, wie Unzuverlässigkeit einem einen Strich durch die Rechnung macht. Aber mit diesen Voraussetzungen sind wir wahrscheinlich in mehreren Jahren noch nicht schwanger. Es gibt zwar lebende Spermien, aber ohne IUI hätten wir wohl kaum eine Chance (wenn sich die Spermien nicht rapide verbessert haben, was ja eher unwahrscheinlich ist). Die Ärztin liegt für unseren Spender ca. 1,5h einfachen Fahrtweg entfernt. Wenn er es seit mehreren Monaten nicht schafft, ein Spermiogramm zu machen, geschweige denn ein Foto zu schicken, kann ich mir kaum vorstellen, dass er es hinkriegt kurzfristig insgesamt ca. 4h Zeit aufzubringen, um zur Ärztin zu fahren, seinen Samen abzugeben und wieder nach Hause zu fahren. Wenn ich mir das vorstelle, sehe ich nur Enttäuschung, weil wir zum Eisprungtermin „mal wieder“ gesagt bekommen: „Sorry…das schaff ich leider nicht!“

Ja… nun hab ich mir mal ein wenig Frust von der Seele geschrieben. 🙂 Nun auch mal etwas positives: Wir haben einen sehr netten Mann kennen gelernt, der bereit wäre seinen Samen zu spenden und der auch bereit wäre, sein Kind kennen zu lernen und eventuell regelmäßig zu treffen. Er hat bereits einen Sohn aus einer früheren Beziehung und er ist uns sehr sehr sympathisch. Viel mehr können wir momentan leider noch nicht sagen, da wir ihn noch nicht sooo lange kennen. Aber wir hoffen einfach mal, dass das ganze vielleicht ein positives Ende nimmt. 🙂

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Neues von uns…

Eine Weile haben wir nun nicht mehr geschrieben. Ich war ein wenig krank…Mandelentzündung, und musste Antibiotika nehmen. Davor war ich allerdings noch beim Frauenarzt. Dieser Besuch endete allerdings eher ernüchternd. Ich hatte mir ein wenig Beratung erhofft. Aber nichts… es ging ihm irgendwie nur ums Geld. Seine Aussage war, dass erstmal der Mann ein Spermiogramm machen sollte, da die Untersuchungen bei einer Frau sehr teuer werden könnten. Im Normalfall würde es wohl 700 € kosten…er würde aber (gnädigerweise) nur 200 € nehmen.

Nachdem unser Spender bzgl. des Spermiograms immer noch nicht weiter gekommen ist, wurden wir langsam etwas ungeduldig. Er sprach uns währenddessen immer mehr auf den Besuch bei der FA an, die hier in der Nähe auch IUI durchführt. Nachdem ich ihm dann sagte, dass wir da zum Vorgespräch aber auf jeden Fall alle drei hin müssten und es für das weitere Vorhaben auch wichtig wäre, dass er das zeitlich hinbekommt, kam nur „Achso“. Danach dann, dass er sich davor wohl doch eher um ein Spermiogramm kümmern möchte…

So…nun waren wir eigenlich für heute verabredet. Er hat kurzfristig abgesagt…hätte noch so viel zu tun und er weiß nicht, ob er das schafft. Noch dazu erwähnte er, dass er im März im Urlaub ist und es im April wohl auch nicht klappen wird. Ich war stinkesauer und wir haben in der Wut direkt eine neue Anzeige bzgl. Spendersuche geschaltet. Ich hoffe, da kommt eventuell etwas bei raus. Na…wir werden sehen. Die Hoffnung habe ich schon fast aufgegeben und ich denke immer öfter an das Cryos-Sperma… :/

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Und wie ging es weiter?

Ich kaufte mir Ovulationstests und begann, diese regelmäßig ab dem 12. Zyklustag zu benutzen. Ich habe einen Zyklus von ca. 31-33 Tagen, wobei mein Eisprung meist zwischen dem 18. und dem 22. Zyklustag stattfindet.

Ich weiß noch ganz genau, dass der Ovulationstest das 1. Mal am 20.01.13 positiv war. Wir haben sofort eine Nachricht an Ben geschrieben und er sagte glücklicherweise auch für den Tag darauf zu.
Er kam am Abend vorbei, wir tranken einen Kaffee zusammen, redeten ein bisschen und dann gingen Lina und ich spazieren. Ich war total aufgeregt. Wusste ja gar nicht, was mich erwartet. Als Ben „fertig“ war, meldete er sich bei uns und wir machen uns auf den Rückweg. Er gab uns den Becher, wir ließen ihn aber noch kurz stehen und unterhielten uns ein wenig. Danach verabschiedete sich Ben und ich holte die Spritzen hervor, die wir für die Insemination bei einer Online-Apotheke bestellt hatten.

Und dann ging alles ganz schnell, Beine hoch, Spritze rein und „Loooos! Ihr Schwimmer!“ 😀 Ich blieb noch ca. 40 Minuten mit dem Po nach oben liegen. Und dann begann das, was alle immer so schön „hibbeln“ nennen. Irgendwie beschreibt es dieses Wort ganz gut… Ich konnte die Tage darauf kaum noch an etwas anderes denken. So sehr ich es auch wollte, das Thema schob sich immer wieder zwischen all meine anderen Gedanken.

Ca. 5 Tage bevor meine Menstruation einsetzen sollte, bekam ich Brustschmerzen. Das war neu… Direkt dachte ich daran, dass es ja vielleicht doch direkt beim 1. Mal geklappt haben könnte. Leider war dies nicht der Fall. Ich bekam meine Tage und der Traum war ausgeträumt. Dieser Zyklus war übrigens der Startschuss für PMS in Form von Brustschmerzen…wunderbaaar! Ich weiß jetzt also schon immer ca. 4-5 Tage vor einsetzen der Menstruation, dass es nicht geklappt hat, da meine Brüste beginnen weh zu tun. 😀

Tjaaa…viel mehr gibt es fast nicht zu erzählen. So zog es sich dann hin. Im Februar war Ben im Urlaub, als der Eisprung eintrat, im April wir. Im November waren wir auch nicht hier, so dass wir mittlerweile (Stand Ende Dez) auf 8 erfolglose Versuche kommen. Im Grunde ja noch nicht sooooo viel. ABER im Januar ist unsere Deadline. Also wird diesen Monat der letzte Versuch ohne Untersuchungen und ohne erneutes Spermiogramm (diesmal mit schriftlicher Auswertung) von Ben sein. Ich habe für Ende Januar einen FA-Termin. Mal schauen, was sich so ergibt und wie es weiter geht.

Ich werde berichten…natürlich nur, falls es jemanden interessiert. 😉

Bis bald!

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Und dann kam ER ;)

Tja…nach dem Reinfall mit Walter hat es erst einmal ein wenig gedauert, bis wir uns wieder mit dem Thema „Papa für unser Baby“ beschäftig haben. Dazwischen kam dann auch noch der Umzug in unsere neue (also die jetzige) Wohnung und somit haben wir bis zum Juli 2012 erst einmal keine Anzeigen geschaltet oder ähnliche Aktivitäten in diese Richtung unternommen. Im Juli habe ich mir dann an einem schönen, warmen Abend gedacht, ich könnte ja mal wieder eine Anzeige einstellen. Dies habe ich dann in Absprache mit der Liebsten auch getan und sehr schnell trudelten wieder sehr sehr viele Antworten in unserem Mail-Postkasten ein. Natürlich durfte Mr. Superfertil, bei dem es direkt beim 1. Mal klappt, aber „natürlich nur mit der natürlichen Methode, aber deine Freundin darf zugucken“ und Mr. „Samen könnt ihr an der Tankstelle xy abholen, ich will anonym bleiben!“ nicht fehlen. 😉 Im Großen und Ganzen rechnet man ja damit, wenn man das Prozedere schon einmal durch hat, aber es ist trotzdem immer wieder irritierend.

Unter den ganzen Mails fand sich dann aber auch eine von einem netten Mann, ich nenne ihn hier „Ben“. Ben schrieb ein wenig über sich und schrieb, dass er schwul ist, aber nicht geoutet und allein lebt. Er habe einen Kinderwunsch und ist deshalb auf der Suche nach einem lesbischen Paar, welches den Kontakt zum Kind nicht gänzlich ausschließt. Im weiteren Mailkontakt schrieb er, dass er uns bzgl. des Kontakts zum Kind „nicht auf die Nerven fallen möchte“, er würde sich über ein wenig Kontakt sehr freuen und wenn sich später mehr ergibt, wäre das gut. „Aber das müsse man mal sehen. Je nachdem, wie es sich ergibt, wenn es soweit ist.“…schrieb er weiter. Für uns klang das super, war es doch genau das, was wir wollten. Hierzu muss ich schreiben, dass das wahrscheinlich nicht jedermanns Sache ist und einige jetzt vielleicht den Kopf darüber schütteln bzw. es sich für sich absolut nicht vorstellen können. Für uns ist das aber so die beste Lösung. 🙂

Nun…ca. 2 Wochen nach der ersten Mail (es war mittlerweile August) trafen wir uns zum ersten Mal mit Ben. Ben stellte sich als ein wenig schüchtern, aber sehr sehr nett heraus und bei den weiteren Treffen taute er immer mehr auf. Langsam aber sicher entwickelte sich eine Art freundschaftliches Verhältnis. Was ja Grundvoraussetzung für unser „Vorhaben“, so wie wir es uns vorstellen, ist.
Im November 2012 planten wir dann, im Januar 2013 mit unserem 1. Versuch zu starten. Er hatte wohl schon ein Jahr zuvor ein Spermiogramm machen lassen, hatte dazu aber keine Unterlagen, da er beim Arzt nur angegeben habe, dass er schon eine Weile versucht mit seiner Partnerin ein Kind zu bekommen, es aber nicht klappt. Es war ihm wohl peinlich, sich als „Samenspender“ zu outen und da er auch nicht explizit nach den Unterlagen fragte, gab es wohl nur ein Auswertungsgespräch. Der Arzt sagte, dass es zwar kein gutes Spermiogramm ist, er damit aber in der Lage wäre, Kinder zu zeugen. Es könnte nur eine Weile dauern. Gut…

Wir haben uns dann dazu entschieden, es ein Jahr lang zu versuchen, ohne vorher noch irgendetwas überprüfen zu lassen. Wenn es in diesem Zeitraum nicht klappt, dann ist das so… Mit meinen (heute) 27 Jahren bin ich ja noch jung. 😉

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Ja zum Kind- aber wie geht es weiter?

 

Das Thema „Baby“ kam nun immer öfter auf den Tisch. Es war allerdings recht schnell klar, dass für uns persönlich nur ein privater Spender in Frage kommt, den das Kind auch sehen kann. Wir wollten aber auch keinen klassischen „Wochenend-Papa“, sondern die Intensität des Kontaktes sollten Vater und später auch unser Kind selbst entscheiden können. Wir wollten also nicht, dass der Spender sich in der „Pflicht“ fühlt sein Kind beispielweise alle 2 Wochen sehen zu MÜSSEN. Für uns war nur wichtig, dass der Vater den Kontakt zum Kind eben nicht ganz ausschließt. Ich hoffe, dass kommt jetzt verständlich rüber…falls nicht, einfach nachfragen. 😉

So begann also die Suche. Wir schalteten Anzeigen und es kamen viele, viele Antworten. Dabei viele, die zu unserer Anzeige gar nicht passten, da sie den Kontakt zum Kind nicht wollen bzw. nur anonym spenden wollten. Dann durften die klassischen „Bechermethode gerne, aber melken müsst ihr selbst.“, die direkt im Papierkorb des Mailproviders landeten, natürlich nicht fehlen. Und zu guter letzt gab es auch einige wenige, die in Frage kamen.

Dabei auch ein junger Mann, der ca. eine halbe Stunde von uns weg wohnte. Nachdem wir ihm geantwortet haben, wollte dieser sofort mit uns telefonieren. Gut…wir sind zwar nicht so die „Telefonierer“, aber wir wollten ja nicht unhöflich sein. So riefen wir den Herren (ich nenne ihn hier mal Walter) also an. Er war sehr nett und auch das, was er von sich erzählte, klang sehr positiv. Ich habe schon Pläne geschmiedet und sah ihn schon als „unseren“ Spender (euphorisch wie ich damals war). Huch…das ging ja doch schneller als gedacht…dachte ich. Die Liebste aber war ein wenig skeptisch. Und mit ihrer Skepsis lag sie gar nicht so falsch, wie sich demnächst heraus stellen sollte. Aber lest selbst…

 

Nach dem Telefonat mit Walter war für mich eigentlich klar, dass ich ihn vor einer eventuellen Spende auf jeden Fall treffen möchte. Das kam für ihn aber nicht so richtig in Frage. Er sagte, er hätte da Probleme mit, wäre da wohl ganz komisch, was soetwas angeht. „Okay“…dachte ich. Und in meiner Naivität habe ich mir nicht sooo viel dabei gedacht. Währenddessen schickte er mir per Mail seine Gesundheitsnachweise und immer wieder kam eine Mail mit netten Grüßen oder Geschichten aus seinem Alltag. Immer wieder drängte er darauf doch mal wieder zu telefonieren. Ab und zu ließ ich mich bereitschlagen und rief ihn an. Wir haben dann auch immer recht nette Gespräche geführt, aber mir persönlich war das eben „nix“…ich wollte ihn persönlich kennen lernen. Er wollte sich aber nur im Falle einer Spende treffen und das dann auch nicht in seiner Wohnung, sondern im Keller des Hauses, welches wohl einen gemütlichen, abschließbaren Gemeinschaftsraum hätte. Gut…klingt zwar komisch, aber je nach Raum vielleicht nicht ganz so verkehrt.

Mittlerweile waren seit unserem 1. Kontakt ca. 4 oder 5 Monate vergangen und er hatte in der zwischenzeit angeblich schon einem anderen Paar (direkt beim 1. Versuch) erfolgreich gespendet. Er schrieb jeden Tag Mails und wenn man eine Weile nicht antwortete, wurde er direkt ein wenig sauer. Was bei mir das erste Mal die Skepsis, welche Lina ja schon am Anfang spürte, aufkommen ließ. Immer wieder bat er dann auch darum, doch mal wieder zu telefonieren. „Aber vor Uhrzeit XY darf bei mir nicht angerufen werden.“ Ich muss dazu sagen, dass wir an diesem Punkt eigentlich schon mit Walter als Spender abgeschlossen hatten. Dann aber kam das Telefonat, welches uns dann dazu veranlasste, den Kontakt zu ihm komplett einschlafen zu lassen. (Mittlerweile hatte er angeblich bereits sein 2. Kind beim 1. Versuch gezeugt)

Ich rief an einem Abend bei Walter an und dieser war direkt wieder sehr gesprächig und erzählte mir den üblichen Schwung aus seinem Leben. Irgendwann sagte er (ich erinnere mich nicht mehr an den genauen Wortlaut): „Ich hatte letztens einen Traum…das war so toll. Ich hatte ein Kind…die Mutter war gestorben und ich ging mit dem Kind an der Hand spazieren. Ach war das schön!“ Das klang für mich irgendwie so… „krank“. Ich weiß nicht, wie ich es anders formulieren soll. Aber ich fand es schon recht grenzwertig. Und für mich war das Thema nach diesem Telefonat dann auch endgültig gegessen und wir haben uns dann nur noch sporadisch per Mail gemeldet. Irgendwann dann gar nicht mehr. Es kam dann eine ganze Weile später noch eine wütende Mail von ihm. Das war es aber zum Glück.

Ich bin sehr sehr froh, dass wir nicht total euphorisch schon recht früh einer Spende zugestimmt haben. Denn so gerne wir ein Kind hätten…aber nicht um jeden Preis. Und ob das so gut ausgegangen wäre, wenn es denn geklappt hätte… Man weiß es nicht.
Ich denke heute noch ab und zu daran, ob er wirklich mittlerweile 2facher Vater ist und wie es den Frauenpaaren mit ihm geht. Aber das werden wir wohl nie erfahren.

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Wie war das mit dem Kinderwunsch?

Lina und ich haben recht früh über Kinder gesprochen, da wir beide einen großen Kinderwunsch haben.

Ich wollte jahrelang keine Kinder haben. Habe immer gesagt, ich möchte keine Kinder. Hatte ja auch in meinem Job genug mit Kindern zu tun. Mit 23 hat sich das dann von einem auf den anderen Tag geändert. Ich kann nicht einmal sagen, dass es da einen Auslöser bzw. eine Situation gab, die dazu geführt hat. Ich weiß nur, dass ich auf einmal einen Kinderwunsch verspürte. Damals war ich gerade fertig mit der Ausbildung und hatte meinen ersten Job angenommen. Noch dazu war meine ehemalige Freundin Kindern gegenüber eher negativ eingestellt. Somit rückte das Ganze dann also weeeeiiiiit in den Hintergrund.

Mit Lina kam das Thema dann aber wie gesagt recht schnell wieder auf. Konkrete Planung oder die Suche nach einem Spender wollten wir aber zu dem Zeitpunkt noch nicht angehen, da wir fanden, dass A unsere Lebensverhältnisse noch nicht stabil genug waren (wohnen auf Zeit usw.) und wir B noch nicht lange genug zusammen sind.

Ja…nach einiger Zeit, als dann klar war, dass wir in Deutschland bleiben werden, kam aber die Frage auf: Was ist eigentlich „lange genug“? Gibt es da wirklich eine Art „Richtlinie“? Wir waren uns sicher, dass wir zusammen ein Kind groß ziehen möchten und unsere Beziehung stabil (und natürlich glücklich) genug ist, um diesen (doch recht großen) Schritt zu wagen. Wir haben noch dazu auch damit gerechnet, dass es wohl eh alles nicht von heute auf morgen etwas wird. Womit wir ja dann auch Recht behalten sollten…

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Wie wir uns kennen lernten und wie es dann weiter ging

Wir haben uns an einem wunderschönen, sonnigen Tag beim CSD kennen gelernt. Wir haben einen Nachmittag miteinander verbracht und uns für den nächsten Tag verabredet. Und für den nächsten…und am nächsten Tag auch und am Tag danach auch. Bis Lina* wieder zurück nach England musste. Es war schon etwas schwer, denn ich war zu dem Zeitpunkt schon ein wenig verknallt in sie. Habe ich mir damals natürlich nicht eingestanden.

Wir haben uns dann im Herbst wieder getroffen. Und ab da war dann auch klar, dass wir eigentlich nicht mehr so gerne ohne einander wären. So wurde dann die Entscheidung gefällt, dass Lina Anfang des nächsten Jahres vorerst für 1 Jahr nach Deutschland kommt. In ihrem Job ist das recht einfach machbar und so war es dann auch. Ein paar Gespräche, ein klein wenig Organisation und alles stand fest. Nun musste nur noch eine Wohnung her.

Es war so, dass ich sowieso eine neue Wohnung brauchte. Ich wohnte zu dem Zeitpunkt in einem Haus, welches netten älteren Leuten gehörte, welche die Zimmer in den oberen Etagen vermieteten. Diese wollten aber das Haus renovieren und ab März dann vorerst nicht mehr vermieten. Somit hätte ich ab März also eh eine neue Wohnung gebraucht. Also entschlossen wir uns dazu, direkt zusammen zu ziehen… allerdings in eine Wohnung auf Zeit. So hatten wir bzw. unsere Beziehung erstmal eine „Probezeit“ von einem Jahr. Klingt jetzt komisch, aber es hätte eben so oder so ausgehen können. Nun haben wir also gesagt, dass wir zusammen ziehen und sollte sich herausstellen, dass es nicht klappt, würden sich nach diesem einen Jahr also unsere Wege wieder trennen (damals, mit rosaroter Brille war das natürlich für uns eh ausgeschlossen).

Wir suchten dann also nach einer Wohnung, die möbliert ist und die wir für 1 Jahr zur Untermiete bewohnen können. Das stellte sich als gar nicht so einfach heraus, denn entweder war die Wohnung zu klein bzw. es handelte sich nur um ein WG-Zimmer oder der Zeitraum für die Untermiete war zu kurz oder oder oder… Wir hatten dann aber doch Glück und fanden eine 2-Zimmer Wohnung, welche uns auch recht gut gefiel. Die Hauptmieterin sollte für ein Jahr im Ausland arbeiten und wollte ihre Wohnung nicht aufgeben, weshalb sie sie untervermietete. Ich habe das damals alles geregelt, habe Lina Fotos geschickt, damit sie auch mit entscheiden kann. Auch den Mietvertrag habe ich ihr dann per Post geschickt, damit alles geregelt ist, bevor sie ankommt.

Einen Tag bevor sie dann am Flughafen landete, habe ich in der Wohnung alles vorbereitet, was es vorzubereiten gab. Allerdings habe ich versäumt nachzuschauen, ob auch Besteck vorhanden ist…warum auch immer die Hauptmieterin das alles weg geräumt hat, es waren weder Töpfe noch Besteck vorhanden. Und das fiel uns erst am Abend um 20:00 auf. Wir haben dann also im REWE schnell Plastikgabeln gekauft, damit wir wenigstens unsere Spaghetti (im einzigen kleinen Minitopf gekocht) essen konnten. Der nächste Tag führte uns dann direkt zu IKEA…

So hat also alles begonnen… Nach ca. einem halben Jahr war schon klar, dass wir unsere „Probezeit“ mit besonderem Erfolg bestehen würden und somit kam so langsam die Diskussion auf, wie es weiter geht. Ich hatte natürlich mit dem Gedanken gespielt, eventuell mit Lina nach England zu gehen. Aber nachdem ich mich ein wenig informiert hatte, war schnell klar, dass das jobtechnisch gar nicht so leicht werden würde. Es gab nämlich in England kein Äquivalent zu meinem Job. Ich hätte also entweder nochmal zum College gehen müssen und meine bzw. eine ähnliche Ausbildung in England nocheinmal machen müssen oder irgendwo „unausgebildet“ arbeiten und mich durch Berufserfahrung langsam „hocharbeiten“ können. Je länger ich darüber nachdachte, desto weniger gefiel mir diese Vorstellung. Dazu kam auch, dass es jobtechnisch bei Lina ja auch viel einfacher war. Sie arbeitete ja beim gleichen AG und konnte somit theoretisch ohne Probleme dort arbeiten, wo sie wollte. Wir haben also darüber gesprochen und erst einmal für 6 Monate verlängert.

Wieso wir das gemacht haben, ist uns heute nicht so recht klar. Denn es bedeutete, wieder eine Wohnung auf Zeit suchen, wieder die Ungewissheit „Was ist danach?“ und wieder ein Umzug (wenn auch nicht mit Möbeln). Im Prinzip war da schon klar, dass wir eigentlich in Deutschland bleiben möchten. Ich glaube, unser „Hauptproblem“ war Linas Mutter bzw. war klar, dass sie auf die Nachricht, dass wir bzw. Lina in D bleiben würde, nicht so toll reagieren würde.
Das war dann auch so. Ihre Antwort „Is there any point to stay in contact with you then?“ kam nicht wirklich überraschend und war vermutlich auch sehr gefühlsbeladen, weshalb wir zwar geschockt waren, aber das Ganze auch erst einmal nicht so richtig ernst genommen haben. Es stellte sich dann auch heraus, dass es wirklich eine sehr emotionale Reaktion aus der Situation heraus war und es besteht bis heute guter Kontakt per Skype und wir fliegen auch recht oft nach England um die Familie dort zu besuchen. 😉 Nichtsdestotrotz ist Schwiegermama manchmal ein wenig „komisch“, aber darüber werde ich wahrscheinlich ab und zu noch am Rande berichten… Nun erstmal dazu, wie es weiter ging.

Wir standen also wieder an dem Punkt, wo es um die Wohnungssuche ging. Diesmal aber auf unbestimmte Zeit. Wir dachten, dass das recht einfach werden wird. Aber weit gefehlt… Wir leben ja in einer Großstadt, wo es noch dazu in Sachen Wohnraum (vor Allem bezahlbarer Wohnraum) nicht so gut aussieht. Die meisten Wohnungen waren auch mit Maklerprovision, was wir eigentlich auch umgehen wollten. Ich durchsuchte also Abend für Abend etliche Portale und schrieb etliche Mails. Die meisten 3-Raum Wohnungen waren anscheinend so beliebt, dass ich dort noch nicht mal eine Antwort erhielt oder nur eine Standartmail in welcher es hieß, dass auf Grund der zahlreichen Besichtigungs-Anfragen leider kein Besichtigungstermin mehr vergeben werden kann. Eine einzige 3-Raum Wohnung haben wir uns angeschaut, aber die lag im Erdgeschoss einer beliebten „Party-Gegend“ und das Badezimmer hatte kein Fenster und war klein…sehr klein. Die Aufteilung war noch dazu auch nicht so ideal, weshalb wir uns dann dagegen entschieden. Nun drängte auch langsam die Zeit, denn bald würde die Hauptmieterin von ihrem Auslandsaufenthalt wieder kommen. Es musste also eine Wohnung her.

Zum Glück ergab es sich wenige Tage später, dass mir eine Vermieterin zurück schrieb und mir einen Besichtigungstermin anbot. Die Wohnung lag auch noch in unserem bevorzugtem Stadtteil. Die Begeisterung war groß. Wir also zum Besichtigungstermin, wo uns die vorherige Mieterin öffnete. Wir waren sehr gespannt und auch direkt begeistert. Die Küche schön groß, ein Balkon, ein Badezimmer mit Badewanne…wunderbar. Noch dazu konnten wir die Küche und den großen Kleiderschrank für insgesamt 800 € übernehmen, was uns sehr zu Gute kam, denn wir mussten ja eh alles an Möbeln neu anschaffen.
Wir zogen dann also in unsere neue 2-Zimmer Wohnung ein…und da leben wir bis heute. 😀

*Bei diesem Namen handelt es sich um einen Spitznamen und nicht um den richtigen Namen der Person 😉